Sage Goisterhund

und Wilder Jäger


Grundlage für die beiden Maskengruppen ist die Sage des "Wilden Jägers", der zwischen Lautrach und Aichstetten sein Unwesen trieb. Er hatte zwei riesige, schwarze Hunde, die ihre feuerroten Zungen weit aus dem Maul hängten. Gerade an den "Seelentagen" um Allerheiligen hörte man ihn durch das Gehölz toben und mit seinem weithin hallenden Ruf: "Hurrex-des! Hebs! Brr! Brr!" erschreckte er die Leute. Oft sah man ihn nur als unheimlichen Schatten aus dem Unterholz hervor den Weg queren, jedoch hechelten immer zwei angekoppelte Hunde neben ihm her; mit großen, feurigen Augen und langen roten Zungen. 

 

Einmal, so erzählt die Sage, sah ein Schuhmacher den Jäger breit auf einem Baumstumpf hocken und die gespannten Leinen der Hunde versperrten den Weg wie Fallstricke. Als er sich durch das Dickicht einen neuen Weg suchte, versperrten die Hundeleinen erneut den Durchlaß. "Du hast nichts Unrechtes getan", dachte der wackere Schuhmacher und stieg über die Leinen weg, ohne sie zu berühren. Und siehe da: weder der Jäger noch die Hunde konnten ihm etwas antun. 

 

Auch ein Wilderer, der im Wald Fallen aufgestellt hatte, hörte einstmals in der Weite wütendes Hundegebell und das wilde Rufen des Jägers. Als dann Wolken den Himmel verdunkelten, ein Wetterleuchten einsetzte und zu einem schweren Gewitter überging, verging dem Wilderer bald das Hören und Sehen, so daß er zitternd vor Angst durch den Wald nach Aitrach rannte. Ihm war für alle Zeiten die Lust vergangen, im Revier des "Wilden Jägers" noch einmal Fallen zu stellen. 


Der Jäger, so erzählt man in Aichstetten, müsse umherziehen weil er zu Lebzeiten an Sonn- und Feiertagen nie in die Kirche gegangen sei. Immer, wenn die Glocken zum Gottesdienst reifen, wäre er grad mit Fleiß durch den Lautracher Wald gepirscht.

Für diesen Frevel müßte er nun büßen.